Glaubenssätze erkennen und ändern

Jeder / Jede trägt Glaubenssätze in sich: 

„Ich bin nicht gut genug“, 
„Erfolg im Beruf ist das Wichtigste“, 
„Arbeit macht keinen Spass“, 
„Ein Lächeln öffnet Türen“, 
„Das liegt bei uns in der Familie“, 
„Pünktlichkeit ist nicht mein Ding.“ 

– Solche Überzeugungen geben uns Orientierung und beeinflussen, wie wir denken, fühlen und handeln

Doch vor allem negative Glaubenssätze können unser Leben und unseren Berufsalltag einschränken. Sie schwächen das Selbstvertrauen und mindern das Selbstwertgefühl. Zum Glück geht es auch anders: Positive Glaubenssätze können stärken, inspirieren und zu mehr Zufriedenheit führen.

Glaubenssätze besitzen enorme Kraft. Wie du sie erkennst und gezielt veränderst, erfährst du hier.

Was sind Glaubenssätze?

Definition:

Glaubenssätze sind tief verwurzelte Annahmen und Überzeugungen über uns selbst, andere Menschen und darüber, wie das Leben funktioniert. Am Anfang steht meist eine persönliche Erfahrung. Wird sie mehrfach wiederholt oder bestätigt, entsteht daraus eine allgemeine Regel – unsere persönliche Lebensregel. Diese betrachten wir als wahr und gültig. Sie beeinflussen, wie wir denken, fühlen, handeln und Entscheidungen treffen.


Die meisten Glaubenssätze wirken unbewusst. Sie bilden einen inneren Filter, durch den wir neue Erfahrungen wahrnehmen – und der meist genau das bestätigt, was wir ohnehin schon glauben.


Grundsätzlich ist das hilfreich: Glaubenssätze geben Sicherheit, Orientierung und Stabilität im Alltag. Doch neben vielen unterstützenden Überzeugungen gibt es auch solche, die uns einschränken oder blockieren können.


Limitierende Glaubenssätze beeinflussen unser Selbstbild und unser Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Sie können persönliche Weiterentwicklung bremsen, indem sie uns auf bestimmte Eigenschaften festlegen und verhindern, dass wir unsere Ziele erreichen oder unsere Träume verwirklichen.

Glaubenssätze aus der Kindheit prägen das Lebensgefühl

Glaubenssätze entstehen überwiegend in der frühen Kindheit – meist in den ersten sieben Lebensjahren. In dieser Zeit entwickeln wir unbewusste Regeln und Überzeugungen, die uns Orientierung, Zugehörigkeit und Sicherheit geben.


Besonders prägend sind die Erfahrungen mit wichtigen Bezugspersonen – meist den Eltern. Wird ein Kind zum Beispiel häufig kritisiert oder erlebt hohe Erwartungen, kann daraus der Glaubenssatz entstehen: „Ich muss immer perfekt sein.“


Dieser innere Kritiker begleitet uns oft unbewusst bis ins Erwachsenenalter. Er erinnert ständig an vermeintliche Fehler, nährt Selbstzweifel und schwächt das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.


Prägungen und ungünstige Muster aus der Kindheit wirken auch später weiter – besonders in Stresssituationen werden sie reaktiviert. Typische Verhaltensmuster sind etwa:

​​● alles perfekt machen wollen

​​● eigene Bedürfnisse zurückstellen

​● die Erwartungen anderer erfüllen


Negative Glaubenssätze beeinflussen den Selbstwert

Glaubenssätze funktionieren wie Programme im Kopf: Sie steuern unser Denken und Handeln automatisch, ohne dass wir darüber nachdenken.

Wenn du zum Beispiel den Glaubenssatz „Ich muss perfekt sein“ verinnerlicht hast, fällt es dir schwer, spontan und gelassen zu arbeiten.

Musst du auf Wunsch deiner Führungskraft in kurzer Zeit eine Präsentation vorbereiten, wird der Druck besonders spürbar. Statt konzentriert zu starten, kommen Zweifel, Grübeln oder Aufschieberitis auf. Auch das Bedürfnis, es allen recht zu machen, kostet viel Energie – und Begeisterung bleibt auf der Strecke.

Negative Glaubenssätze können dich so erheblich im (Berufs-)Leben begrenzen. Du stehst dir gewissermassen selbst im Weg – denn die „alten Programme der Kindheit“ wirken weiter und beeinflussen deine Entscheidungen, dein Verhalten und dein Wohlbefinden.

​Arten von Glaubenssätzen

Vereinfacht lassen sich Glaubenssätze in drei Hauptkategorien einteilen: Regeln, Verallgemeinerungen und Überzeugungen über die eigene Identität.


1. Regeln

Diese Glaubenssätze basieren auf Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen. Typische Formulierungen sind zum Beispiel:

• „Wenn ich mich anstrenge, dann werde ich geliebt.“

• „Wenn ich Fehler mache, dann werde ich abgelehnt.“


Solche inneren Regeln steuern unser Verhalten oft automatisch und beeinflussen, wie wir auf bestimmte Situationen reagieren.


2. Verallgemeinerungen

Hier werden einzelne Erfahrungen auf das ganze Leben übertragen. Sprachlich erkennt man sie an Formulierungen wie „man muss“, „man darf nicht“, „man sollte“ oder „ich kann nicht“.


Diese Art von Glaubenssatz kann hilfreich sein – etwa bei Werten wie „Man sollte ehrlich sein“ – oder einschränkend wirken, wenn sie zu pauschal sind, z. B. „Ich kann das sowieso nicht.“


3. Glaubenssätze über die eigene Identität

Diese sind besonders tief verankert und prägen unser Selbstbild. Sie beeinflussen, wie wir uns selbst wahrnehmen und in Beziehung zu anderen treten. Beispiele sind:

• „Ich bin nicht gut genug.“

• „Ich bin ein hilfsbereiter Mensch.“

• „Ich bin jemand, der immer stark sein muss.“


Diese inneren Überzeugungen stehen selten für sich allein. Meist bilden sie ein zusammenhängendes Glaubenssystem, das unser Selbstwertgefühl, unser Selbstvertrauen und letztlich auch unsere Lebensgestaltung beeinflusst.

Gehirn, Gewohnheiten und Glaubenssätze

Unser Gehirn liebt Gewohnheiten. Es belohnt das Beibehalten vertrauter Denk- und Verhaltensmuster mit einem kleinen Dopamin-Kick – einem Botenstoff, der Wohlgefühl erzeugt. Das ist ein Energiesparmechanismus: Denken verbraucht rund 20 % unserer täglichen Energiezufuhr. Deshalb sind Veränderungen von Denkmustern oft anstrengend – und erfordern bewusste, wiederholte Übung.


Was sind gute Glaubenssätze?

Positive Glaubenssätze stärken den Selbstwert, spenden Zuversicht und motivieren, selbst in schwierigen Zeiten. Sie wirken unterstützend und geben Halt. Solche Überzeugungen dürfen – und sollten – bestehen bleiben.


Beispiele:

●  „Ich darf Fehler machen und daraus lernen.“

●   „Ich bin wertvoll, so wie ich bin.“

●  „Ich finde für jedes Problem eine Lösung.“

Negative Glaubenssätze – die unsichtbare Macht in deinem Inneren

Negative Glaubenssätze wirken wie eine unsichtbare Kraft, die dich im Alltag und im Berufsleben ausbremst, dein Selbstvertrauen schwächt und dir wertvolle Energie raubt. Dein innerer Kritiker nutzt jede Gelegenheit, um deine Selbstzweifel und Ängste zu bestätigen – immer und immer wieder.


Sätze wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich werde das niemals schaffen“ lösen oft Anspannung, Stress und Druck aus. Und trotzdem halten wir unbewusst an diesen Denkmustern fest – sie sind zu automatischen Programmen geworden, die in unserem Kopf ablaufen.


Der erste entscheidende Schritt, um solche mentalen Blockaden zu lösen, ist das bewusste Erkennen und Bearbeiten dieser Glaubenssätze. Dank der sogenannten Neuroplastizität – der Fähigkeit unseres Gehirns, sich zu verändern und neue Verbindungen zu schaffen – ist es möglich, alte Denkmuster zu transformieren und durch stärkende Überzeugungen zu ersetzen.

Die häufigsten Glaubenssätze im Überblick

Auch wenn jeder Mensch ganz individuelle Glaubenssätze in sich trägt, gibt es bestimmte Überzeugungen, die besonders häufig vorkommen – sowohl negative als auch positive.


Nimm dir etwas Zeit, um herauszufinden, welche dieser Glaubenssätze aktuell zu deinem Berufs- und Lebensalltag passen. Beobachte dich in den kommenden drei Wochen bewusst: Welche Gedankenmuster tauchen immer wieder auf? 
Welche Sätze sagen etwas über dein Selbstbild oder deine Erwartungen aus?


Notiere alle Erkenntnisse regelmässig in einem Journal. Dieses bewusste Wahrnehmen ist der erste Schritt, um hinderliche Überzeugungen zu verändern und stärkende Glaubenssätze zu festigen.

74 Glaubenssätze (Positiv / Negativ) anfordern

a tablet with the words mental health matters on it
„Ich bin nicht gut genug“ – wie negative Glaubenssätze das Selbstvertrauen untergraben

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zählen laut Studien zu den wichtigsten Zukunftskompetenzen im Berufsleben. Dazu gehören insbesondere das eigene Selbstbild, Denkweisen, Emotionen und Werte.


Doch negative Glaubenssätze können zur Selbstsabotage führen. Die inneren Geschichten, die wir uns täglich über uns selbst erzählen, prägen unsere Gedanken, Emotionen und unser Verhalten – oft unbewusst.

Der Gedanke „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich bin eine Versagerin“ schwächt langfristig den Selbstwert. Wer so über sich denkt, zweifelt an den eigenen Fähigkeiten, redet Erfolge klein, schiebt wichtige Aufgaben vor sich her oder meidet Präsentationen – aus Angst, nicht zu genügen. Nach der Arbeit kreisen die Gedanken um vermeintliche Fehler, anstatt Erfolge zu feiern. Der innere Fokus richtet sich ausschliesslich auf das, was angeblich fehlt.

Warum positive Glaubenssätze wichtig für die psychische Gesundheit sind

Positive Glaubenssätze haben eine nachhaltige Wirkung auf deine psychische Gesundheit. Sie helfen dir, den täglichen Herausforderungen im Berufs- und Privatleben mit mehr Zuversicht, Gelassenheit und Optimismus zu begegnen.


Mit einem Growth Mindset – also der inneren Überzeugung, dass du dich weiterentwickeln und Schwierigkeiten bewältigen kannst – vertraust du darauf, dass du deine Aufgaben meistern wirst. Diese positive innere Haltung reduziert Stress und Anspannung. Gleichzeitig erlebst du erste kleine Erfolge, die dein Gefühl von Selbstwirksamkeit stärken. Du lernst, diese Erfolge bewusst wahrzunehmen und zu würdigen. So wächst dein Selbstwertgefühl und mit ihm dein Selbstvertrauen – du wirst Schritt für Schritt selbstbewusster.


Mit zunehmendem Vertrauen in dich selbst steigt auch deine Zufriedenheit. Du entwickelst mehr Resilienz – also emotionale Widerstandskraft – und suchst aktiv nach Lösungen, anstatt dich auf Probleme zu fokussieren. Dadurch erfährst du unmittelbar, dass du Herausforderungen meistern kannst.


Die Wirksamkeit positiver Glaubenssätze lässt sich sogar wissenschaftlich belegen – etwa durch den bekannten Placebo-Effekt in der Medizin. Wer fest daran glaubt, dass ein (wirkstofffreies) Medikament hilft, spürt tatsächlich körperliche und emotionale Verbesserungen – allein durch die Kraft der Überzeugung.




Die Macht negativer Glaubenssätze im Beruf

Ein weit verbreiteter Gedanke lautet: „Ich muss mich noch mehr anstrengen.“


Gerade leistungsstarke und hochqualifizierte Menschen fühlen sich dadurch oft klein und ungenügend. Sie würdigen ihre Erfolge kaum und schreiben diese eher dem Zufall oder Glück zu – ein typisches Anzeichen für das Impostor-Syndrom, also die Angst, als Hochstapler entlarvt zu werden.


Diese Haltung erzeugt enormen Druck und verstärkt das Problem zusätzlich. Negative Glaubenssätze beeinflussen nicht nur die Stimmung, sondern auch Körpersprache, Ausstrahlung und Leistungsfähigkeit. Wer sich selbst zu stark kritisiert, leidet häufiger unter Prüfungs- oder Redeangst.


Wenn du glaubst, dass „die Welt schlecht“ ist oder dein Vorgesetzter deine Ideen absichtlich übergeht, wird genau das zu deiner Realität. Dein Fokus richtet sich auf das Negative – du wirst stiller, zurückhaltender und bestätigst damit (unbewusst) deine eigene Annahme.




Diese Dynamik führt zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung:


Der Gedanke „Ich bin nicht gut genug“ wird zur inneren Wahrheit und beeinflusst, wie du handelst, kommunizierst und wahrgenommen wirst. So versperren limitierende Glaubenssätze den Blick auf Chancen, Lösungen und neue berufliche Möglichkeiten.

Glaubenssätze auflösen – wie nachhaltige Veränderung gelingt

Wenn es um die Frage geht: „Wie kann ich meine Glaubenssätze auflösen?“, finden sich im Internet zahlreiche Ratgeber und Anleitungen.


Oft entsteht dabei der Eindruck, dass einfache Drei-Schritte-Modelle wie „Glaubenssätze erkennen – widerlegen – neu formulieren“ genügen, um alte Denkmuster dauerhaft zu verändern.


Aus unserer Erfahrung als Coaches wissen wir:


So einfach ist es nicht. Einzelne Glaubenssätze zu verändern reicht meist nicht aus – denn sie stehen in engem Zusammenhang mit unseren tieferliegenden Glaubenssystemen, die auf unserer subjektiven Wahrnehmung beruhen und sich gegenseitig verstärken. Erst wenn diese Strukturen bewusst erkannt werden, lassen sie sich nachhaltig auflösen.

Embodiment-Techniken – Veränderung über den Körper

Ein besonders wirksamer Ansatz ist der körperorientierte Embodiment-Ansatz. Dabei wird die Verbindung zwischen Körper, Emotion und Denken gezielt genutzt, um mentale und emotionale Blockaden zu lösen.


Eine einfache, aber hochwirksame Methode ist das sogenannte Kurbeln – kreisförmige Bewegungen oberhalb des Herzens.


Dabei werden schwächende Gedanken und Gefühle schrittweise in stärkende, unterstützende Empfindungen umgewandelt.


Das Kurbeln ist ein zentraler Bestandteil meines Selbstwerttrainings und Selbstbewusstseins-Coachings (Selbstwert-Update).


Diese Technik hilft dir, mentale und emotionale Stärke aufzubauen, deine Selbstwirksamkeit zu fördern und innere Blockaden sanft zu lösen.

 Beispiel: Grenzen setzen und „Nein“ sagen im Beruf

Ein typischer belastender Glaubenssatz könnte lauten:


„Ich muss im Job endlich Grenzen ziehen und häufiger Nein sagen.“


Dieser Gedanke erzeugt häufig inneren Druck und Stress. Mithilfe des Kurbelns kann dieser Glaubenssatz bearbeitet werden:


Lege deine rechte Hand in die kleine Kuhle unterhalb des linken Schlüsselbeins und bewege sie langsam kreisförmig.


Währenddessen sprichst du:

„Auch wenn ich endlich Nein sagen möchte und es mir nicht immer gelingt, liebe und akzeptiere ich mich so, wie ich bin.“


Durch diese Kombination aus Bewegung, Aufmerksamkeit und Selbstakzeptanz wird eine positive Veränderung auf körperlicher und emotionaler Ebene angestossen.

Warum das Auflösen von Glaubenssätzen so wichtig ist

Positive Glaubenssätze wirken stärkend auf Denken, Fühlen und Handeln.


Einschränkende Überzeugungen hingegen können deinen Arbeitsalltag, deine Leistungsfähigkeit und dein allgemeines Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.


Wer mentale und emotionale Blockaden löst, begegnet dem Leben mit mehr Leichtigkeit, Gelassenheit und Selbstvertrauen.


Manchmal gelingt dieser Prozess allein – oft jedoch hilft professionelle Unterstützung, um tiefsitzende Überzeugungen nachhaltig zu verändern.

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Glaubenssätze auflösen mit professionellem Coaching

Kennst du Situationen, in denen du dich im Job unsicher fühlst – zum Beispiel:


• Du zweifelst in wichtigen Gesprächen oder Präsentationen an dir selbst?

• Du möchtest selbstbewusster auftreten und dich nicht länger von der Meinung
   anderer abhängig machen?

• Du wünschst dir, Perfektionismus und Selbstzweifel loszulassen und dich selbst mehr
   zu vertrauen?


Dann kann Coaching genau der richtige Weg sein.


Denn hinter jedem Verhalten stehen gute Gründe – häufig der Wunsch nach Autonomie, Sicherheit oder Verbundenheit. Ein professioneller Coach schafft einen sicheren Raum, um diese Bedürfnisse zu erkennen und hinderliche Glaubenssätze behutsam aufzulösen.

Kontakt


Wenn du dich angesprochen fühlst, ruf uns gerne an oder buche ein unverbindliches Gespräch über unseren Kalender.

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